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Kundenfreundlichkeit nimmt ab

Für die Rückgabe von leeren Getränkeverpackungen stehen der Bevölkerung heute 100'000 Sammelstellen zur Verfügung. Mit einem Pfand gäbe es nur noch die 7'000 Sam­melstellen des Handels. Für die Bevölkerung bedeutet dieser Rückgang bei der Sam­melinfrastruktur einen herben Komfortverlust.

Die Konsumenten möchten leere Getränkeverpackungen aufgrund ihrer Grösse und den Restflüssig­keiten möglichst bald nach der Konsumation loswerden. Damit die leeren Getränkeverpackungen nicht im Abfall landen, haben die Recyclingorganisationen in den letzten Jahren in den Ausbau der Sammelinfrastruktur im öffent­lichen Raum investiert. Mittler­weile können Aluminiumdosen, Glasflaschen, und PET-Getränke­flaschen an 100'000 Sammelstel­len zurückgegeben werden. Dank diesem System können die Kon­sumentinnen und Konsumenten ihre Getränkeverpackungen dort rezyklieren, wo sie ihre Getränke konsumieren. Die hohen Verwer­tungsquoten belegen, dass dieser Ansatz funktioniert.

Sammelstellen gingen verloren

Von den 100'000 Sammelstellen sind nur die 7’000 Sammelstellen des Detailhandels gesetzlich zur Rücknahme verpflichtet. Diese wären es auch, die nach Einfüh­rung eines Pfandsystems noch übrigblieben, weil Konsumen­tinnen und Konsumenten nur hier ihr Pfand zurückerhalten könnten. Die 93'000 freiwilligen Sammelstellen an den Bahnhöfen, in den Büros, an den Schulen, bei den Städten und Gemeinden (Werkhöfe), usw. müssten abge­baut werden.

Für die Bevölkerung bedeutet der Verlust von so vielen Sammelstel­len, dass der Weg zur nächsten Sammelstelle zunehmen würde. Erfahrungen aus Pfandländern zeigen, dass sich in den Spitzen­zeiten lange Schlangen vor den Pfandautomaten bilden. Am Abend, an Wochenenden, in Rand­gebieten und in Gegenden mit wenigen Detailhändlern würde das Recycling erschwert. Auf­grund des Komfortverlusts beim Recycling besteht die Gefahr, dass Getränkeverpackungen vermehrt im Abfall landen.

Immer mehr Sammelstellen unterwegs

Städte und Gemeinden (z.B. Bern, Morges und Zürich), wie aber auch Naherholungsgebiete und Tourismusregionen in der ganzen Schweiz erarbeiten neue Konzep­te, um die Separatsammlung und das Recycling im öffentlichen Raum zu stärken. Das Pfand wür­de all diese Initiativen auf lokaler Ebene zerstören. Auch deshalb passt es nicht in die Schweizer Recyclinglandschaft.

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Quellen: