Pressemitteilung vom 28.08.2013

Alutuben gehören in die Sammelstellen der Gemeinden

Alukreislauf für ressourceneffiziente Wirtschaft

Die Alutuben für Senf, Mayonnaise usw. gibt es seit bald 80 Jahren. Ein Evergreen und Verpackungsklassiker, der sich zudem gut recyceln lässt. Von der kleinen Portionenverpackung bis zur 200- und 300-Gramm-Tube gehen jährlich 56 Millionen Stück, gefüllt mit Senf, Mayonnaise und verschiedenen Saucen, in der Schweiz über den Ladentisch. Von den leeren Tuben sammeln die Konsumenten rund 60 Prozent in den Sammelcontainern in Gemeinden und Städten. Leider wissen noch immer zu viele Konsumenten nicht, dass die Alutube neben der Aludose und der Aluschale auch gesammelt und wiederverwertet werden kann. Die IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling ruft deshalb die Konsumenten auf, alle Alutuben – den Inhalt gut ausgepresst – zur Sammelstelle zu bringen. An einem Medienanlass bei Nestlé Suisse SA in Basel – in der Thomy Fabrik – zeigt sie den unendlichen Kreislauf der Alutube auf.

Gehts ums Geniessen von feinen Saucen, ist die Alutube der umweltfreundliche, leichte und handliche Alltagsbegleiter, sowohl zu Hause wie auch beim Grillieren im Freien. Dank des Werkstoffes Aluminium verzeichnet die Tube eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte und gilt weiterhin als Verpackungsklassiker. Produzenten wie Konsumenten schätzen die lange Haltbarkeit von in Tuben abgefüllten Inhalten, ohne dass Konservierungsstoffe oder Zusätze verwendet werden müssen. Bei der Haltbarkeit der verpackten Stoffe übertrifft Aluminium in der Regel andere Verpackungen, was sich positiv auf die Umweltbilanz auswirkt. In der ökologischen Gesamtbetrachtung ist es nämlich meist der Inhalt, der den Hauptteil der ökologischen Belastung verursacht – und nicht die Verpackung, diese schützt vielmehr den wertvollen Inhalt.

Thomy als Marktleader bei Alutuben
Die Thomy Fabrik von der Nestlé Suisse SA in Basel ist ein Marktleader für in Alutuben abgefüllte Produkte. Hier werden die Alutuben mit feinen Inhalten wie Senf, Mayo und verschiedenen Saucen gefüllt. Gemäss Frank Wilde, Group Brand Manger bei Nestlé Suisse SA werden im Schweizer Markt jährlich rund 210 Millionen Alutuben für Pharma/Kosmetik/Haushalt und Lebensmittel abgesetzt. 37 Prozent oder 75 Millionen Tuben gehen in die Lebensmittelindustrie, wovon ein Teil für den Export bestimmt ist. Wie eine im Jahr 2012 durchgeführte Nielsen-Marktumfrage aufzeigt, liegt der Umsatz an Mayo-Tuben jährlich bei 63,1 Millionen CHF. Thomy deckt mit seinen Produkten 95 Prozent des Marktes ab. Bei Senftuben liegt der jährliche Umsatz bei 28 Millionen CHF; 86 Prozent des Marktes beliefert Thomy. In Europa liegt der Absatz bei ca. 4,3 Milliarden Alutuben. Die Märkte sind hier aufgeteilt in Pharma 40 Prozent, Kosmetik 35 Prozent, Haushalt 9 Prozent und Lebensmittel 16 Prozent.

Der Weg zur ökologisch nachhaltigen Alutube
Alutuben zu sammeln und zu recyceln ist überaus sinnvoll, denn Aluminium kann beliebig oft und ohne Qualitätsverlust eingeschmolzen werden, und dafür werden nur gerade 5 Prozent jener Energie benötigt, die für die erstmalige Herstellung von Aluminium gebraucht wird. Dies führt zu einem tieferen Energieaufwand und CO2-Ausstoss. Pro Kilogramm recyceltes Aluminium werden 9 Kilogramm CO2 gespart (Quelle: www.alueurope.eu www.eaa.net). Eine Studie der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt EMPA bestätigt, dass die Nachhaltigkeitsbilanz bei Aluverpackungen mit der Recyclingquote steht und fällt. Verpackungen aus Aluminium sind ökologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich sinnvoll, sofern sie gesammelt und recycelt werden. Pro Jahr werden in der Schweiz 12’000 Tonnen Aluminiumverpackungen aus den Haushalten gesammelt oder ca. 1,5 Kilo pro Einwohner. Die Getränkedose nimmt eine Vorreiterrolle ein: Über neun von zehn Dosen gehen ins Recycling. Bei den Aluschalen für Tierfutter und Nahrungsmittel sind es 80 Prozent. Die Quote für die Alutube hinkt mit 60 Prozent etwas hinterher.

Potenziale beim Entleeren und beim Recycling der Alutuben
Wie Carbotech AG, ein Unternehmen für Umweltberatung in Basel, belegt, ist auf dem Weg zur ökologisch nachhaltigen Verpackung bei der Alutube schon einiges erreicht worden. Das Gewicht pro Tube von durchschnittlich 14 Gramm Aluminium ist bereits gering und kann kaum noch reduziert werden. Gemäss dem Umweltnaturwissenschafter Thomas Kägi bestehen jedoch noch Potenziale beim Entleeren und beim Recycling der Tube. Das Recycling der Alutube reduziert die Umweltbelastung um den Faktor 10 gegenüber der Entsorgung im Hausmüll. Mit einer Steigerung der Recyclingquote von 60 auf 100 Prozent könnten wir bei 56 Millionen Tuben pro Jahr die Belastung der Umwelt im Gegenwert von 400 Erdumrundungen mit einem PKW senken. Gemäss Tests vom K-Tipp werden ca. 7,5 Prozent des Inhalts an Senf oder Mayo bei der Alutube nicht herausgepresst. Könnte man nur 1 Prozent mehr aus der Tube bringen, würde dies dieselbe Reduktion der Umweltbelastung bewirken wie eine um etwa 10 Prozent leichtere Alu-Tubenhülle. Könnte man die Alutube so gestalten, dass keine Restmenge mehr in der Tube bleibt, entspräche das bei 56 Millionen Tuben pro Jahr einer eingesparten Umweltbelastung von 1000 3000 Erdumrundungen mit einem PKW. Aus Umweltsicht lohnt es sich also, unbedingt den letzten Rest aus einer Tube herauszupressen und die Tube anschliessend dem Recycling zuzuführen.

Stärkung der Kreislaufwirtschaft
Im Kreislauf von Herstellung, Verteilung und Wiederverwertung von Aluverpackungen spielt IGORA eine zentrale Rolle als Hüterin der Kreislaufwirtschaft. Sie organisiert das freiwillige Sammelsystem für leere Aluverpackungen in der Schweiz, das über die vorgezogenen Recyclingbeiträge (VRB) finanziert wird. Diese betragen pro Aluverpackung einen Rappen. Gemäss Markus Tavernier, Geschäftsführer der IGORA, sei das Bewusstsein der Bevölkerung zum Sammeln von Aluverpackungen hoch. Das Geheimnis des IGORA-Systems liegt beim mehrgleisigen Sammeln. Einerseits können Aluverpackungen in den Containern bei ca. 2600 Gemeinden und Städten abgegeben werden. Aludosen werden zusätzlich – besonders im Freizeit-, Unterwegs- und Veranstaltungsbereich – über Tausende von Dosenpressen und -behältern gesammelt. Weiter tragen unzählige freiwillige Hobbysammler und private Sammelgruppen leere Aludosen zusammen und bringen diese direkt in einen der 150 Recyclingbetriebe. Die Sammler erhalten pro Kilo Dosenschrott 1 Franken 30 Rappen ausgezahlt. Kaffeekapseln aus Aluminium nehmen sowohl Gemeinden wie auch Partnergeschäfte entgegen. Sammel- und Abgabemöglichkeiten von Alu-Verpackungen und anderen Wertstoffen sind unter recyclingmap.ch elektronisch abrufbar. Ab den verschiedenen Sammelstellen gelangen die Aluverpackungen in eines der 20 Sortierzentren in der Schweiz. Hier wird die Sammelware von Fremdmaterialien befreit, bevor die kompaktierten Aluverpackungen in einem Schmelzwerk in Deutschland, Italien oder England zur Herstellung von neuen Aluprodukten eingeschmolzen werden.

Eine Kreislaufwirtschaft, wie sie bei den Aluverpackungen existiert, führt zu einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Wirtschaft. Das Recycling von Senftuben und allen anderen Aluverpackungen macht überaus Sinn, werden doch dadurch 95 Prozent der bei der Erstherstellung von Aluminium eingesetzten Energie eingespart und zusätzlich die Ressourcen geschont. Ziel der IGORA ist, durch eine systematische Informationsoffensive die Alutube vermehrt ins Recycling zu bringen und gleichzeitig die Quoten der anderen Aluverpackungen auf hohem Niveau zu halten. Sie erreicht diese Vorgaben mit einer kontinuierlichen Informationsarbeit bei den Konsumenten und mit verstärkter Kommunikation zusammen mit dem Handel, mit der Industrie und den Kommunen. Nachhaltig sichert IGORA mit dem funktionierenden Alukreislauf ein wirtschaftlich lohnendes Recycling und eine ressourceneffiziente Wirtschaft.

Zürich/Basel, 28. August 2013

Kontakte für Rückfragen:
IGORA: Markus Tavernier +41 44 387 50 10
Nestlé Suisse SA: Frank Wilde +41 21 924 56 08
Carbotech: Thomas Kägi +41 44 444 20 17

THOMY Presse-Fotos